Donnerstag, 25. Juni 2009

1 Juni 2009 Nachtrag

Ich hatte ungefähr 900 km gemacht. Ich weiß es nicht genau, weil der Tacho einmal ausgefallen war. Ich würde jetzt eher Touren von 7 Tagen planen, weil man nach dieser Zeit doch deutlich an Lust verliert. Ferner würde ich mich nicht mehr mit Deos belasten, die Parfumgerüche stören im Zelt eigentlich mehr, als das sie zum Komfort beitragen. Schon eine parfümierte Creme kann störend wirken. Man sollte immer Langarmiges und Langbeiniges dabeihaben, auch wenn das Wetter das nicht verlangt, können diese auch vor einem Sonnenbrand und Insekten wie Stechmücken und vor allem Zecken schützen. Bewährt hat sich die Fahrradtrinkflasche, die man immer mal auffüllen konnte und auch der Lenkerkorb, den ich nicht gegen eine Lenkertasche eintauschen möchte, die teilweise auch am Click-Fix befestigt werden kann. Meine Lenkertasche ist zwar billig mit Riemen zu befestigen, jedoch kann man diese auch in umgekehrter Richtung zum Fahrer hin platzieren und hat den Korb dann immer noch fürs Essen und Trinken frei. Das Diktiergerät und die Kamera würde ich auch wieder mitnehmen. Shampoo und Seife benötigt man nur in seltensten Fällen. Wer will schon einen schönen Badeplatz mit Seife ruinieren? An manchen Tankstellen könnte man sich waschen, aber wer macht das dann schon? Schwimmbäder wären die einzigen Alternativen gewesen, aber das Wasser im Meer und speziell in den Seen ist so weich, daß es so schon eine gute Waschwirkung hat. Also nicht so zimperlich, wenn man so eine Tour vor sich hat, dann muß man schon was wegstecken.

Erstmal loskommen ist das Schwierigste, aber spätestens nach der dritten Nacht ist man glücklich auf der Tour.

Die Packliste ist von mir bearbeitet worden und enthält alle wichtigen Punkte, auch teilweise noch welche, die nicht unbedingt miteingepackt werden müssten, wenn man nicht ins Ausland, wie zum Beispiel Polen, Tschechien oder Dänemark, fährt. Zu wärmeren Jahreszeiten genügen schon meist die billigen Schlafsäcke für 10-14 Euro. Das Zelt sollte schon ein wenig besser sein. Eine Wassersäule von 4000, 5000 oder sogar mehr Millimetern ist nicht verkehrt. Der Boden sollte vielleicht noch mehr aushalten können. Man liegt dann etwa bei 100 bis 200 Euro, gebraucht vielleicht sogar die Hälfte. Mir wurde Robens empfohlen, bin aber mit meinem Husky Flame zufrieden. Vaude oder Salewa sind andere Firmen, denen ich auch noch vertrauen würde. Die Bodenplane ist ein unverzichtbares Mittel, um das Zelt vorm durchstechen zu schützen und sauber zu halten. Ich hatte einfach eine Gewebeplane aus dem Baumarkt genommen, die kostet nur 4 Euro. Dann kommt noch eine gute Matratze hinzu. Ich habe wenig Erfahrung mit billigen Matratzen. Sie sollte sich auf jeden Fall selbst aufblasen. Man darf diese nicht mit dem Mund aufblasen, weil sonst Schimmelgefahr besteht. Wenn die Matraze sich aus eigener Kraft aufblasen kann, dann ist sie OK. Es gibt auch feste Matrazen zum falten oder rollen, die kenne ich aber nicht. Meine Matratze ist von Thermarest Basecamp Large. Für die gibt es auch einen Stuhl, den man mit der Matratze verwenden kann, aber den kann man auch bestimmt mit einer billigen verwenden. Der Stuhl ist sehr praktisch, um im Zelt oder unter dem Tarp - die Bodenplane kann man als Tarp oder Sonnenzelt benutzen - zu lesen und zu essen. Ich hatte zusätzlich ein selbstaufblasendes Kopfkissen, daß sich tatsächlich entgegen meiner Annahme als Gewinn herausgestellt hat. Nicht vergessen sollte man die Ohrstöpsel, die ich fast jede Nacht brauchte, denn die Natur ist anders als angenommen, die ganze Schlafenszeit über aktiv, Es quakt, zwitschert und schreit. Die Batterien aus den Geräten sollten herausgenommen werden, falsch eingelegt oder mittels des Sicherungsknopfes vorm ungewolltem Entladen geschützt werden. Kabelbinder, Draht, Gummibänder und Panzerband sind nicht verkehrt. Ferner auch eine wasserdichte Gemüseplastikschale, die oft Supermarkt mit Gemüse angeboten wird. Mit dieser kann man gut essen und sie auch verwenden um mal die Zähne im Zelt zu putzen oder feuchten Müll aufzunehmen. Die Fahrradtrinkflasche kann wegen der großen Öffnung auch gut als Pinkelente herhalten, dann ist die gleich desinfiziert. Zahnseide habe ich mitgenommen, auch eine Zahncreme auf Salzbasis, damit die Chemie die Umwelt nicht so belastet. Klorolle ist auch unverzichtbar, wichtiger noch als Taschentücher. Sonnen- und Insektenschutz dürfen nicht fehlen.

Ich werde an dem Text noch weiter arbeiten, wenn Fragen dazu kommen oder mir noch was einfällt.

War auf jeden Fall ein tolles Erlebnis, pur, herausfordernd und voller Überraschungen.

;) Roger

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