Mittwoch, 24. Juni 2009

21 Mai 09 Nach Usedom

Ich bin schon um 6 Uhr wach geworden. Beim Frühstück wird mir klar, daß Sonnenschutzcreme nicht genügen wird, um die Unterarme vor weiterem Schaden zu bewahren. Nächstes Mal würde ich ein langarmiges Shirt mitnehmen. Ich nahm mir vor, hinter Anklam Pause zu machen, aber mehr dazu später. Ueckermünde ist ein nettes kleines Städtchen, hat richtiges Flair einer Hafenstadt. Die Strecke am Stettiner Haff und am kleine Haff vorbei dehnt sich sehr.

Es ist Feiertag, genauer Himmelfahrt, und wie in Westdeutschland auch üblich, fahren die Väter in geschmückten Pferdewägen und trinken hier und da mal einen. Aber ganz vorne weg die jugendlichen, die diesen Tag zu einer Saufparty machen. Schade, denke ich mir so, aber alle sind freundlich, keine Probleme. Selbst der Flieder, der überall als Schmuck herhalten muß – Flieder benötigt zwei Jahre um eine Blüte zu entwickeln – hat sich verdammt gut gehalten. Mir wird auch ein Schnapps angeboten, den ich dankend ablehne, da ich die Reaktion meines Körpers auf Alkohol gut kenne. Der Blutdruck soll weiter stabil bleiben. Es ist ein warmer Tag und die Strecke ist sehr sandig. Vielleicht muß ich einen anderen Weg nach Hause nehmen. Ich frage nach der Fähre von Anklamer Fähre nach Usedom – 7,50 soll es kosten. Ich entschließe mich die 35 km zu fahren, die man mehr benötigt, um über die Brücke nach Usedom zu gelangen. Anklam ist keine besondere Stadt. Schnell ging es weiter nach Usedom. Über die Dörfer bin ich schließlich auf einer Salzwiese gelandet. Ich wollte eigentlich ans Wasser, aber ein Graben hat das über einen Kilometer Wiese verhindert. Dann war da eine Stelle auf einer Kufwiese mit ein paar Bäumen. Im aufkommenden Wind stellt sich das Zelt nicht so gut auf, zudem drohen die Wolken mit Gewitter. Was soll ich jetzt tun, soll ich im Gewitter weiterfahren und ein Stelle suchen? Oder einfach ins Zelt legen und abwarten? Die Faulheit siegt. Aufgeregt zähle ich die Zeit zwischen Blitzen und Donnern, um die Entfernung abzuschätzen. Irgendwann donnert und blitzt innerhalb einer Sekunde, das Zelt um mich herum leuchtet auf, als ob der Gegenblitz mich gefunden hat. Ohren und Augen zu und dann ist doch noch mal alles gut gegangen. Das Gewitter flaut ab, aber nochmals will ich so etwas nicht erleben, dachte ich mir.


Ganz typisch auf dem Weg, kleines Dorf mit Tourismuszentrum



Impressionen vom Stettiner Haff kurz vor der Amklamer Fähre

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