Impressionen am Morgen
Auf der Fahrt werden mir die Unterschiede zu Deutschland bewußter. Fast alle Leute sind freundlich und grüßen gerne, bis auf manche, die nehmen keine Rücksicht. Sie fahren selbst auf den großen Fahrradwegen mit Bundesstraßengeschwindigkeit und drängen dich einfach ab - aber wie gesagt, es wird in der ganzen Aufenthaltszeit in Holland nur drei Mal vorkommen.
Es gibt hier mehr Schafe und kleinere Varianten der Kühe und Pferde. Die Gärten sind teilweise fast geometrisch angeordnet und stark überpflegt - der Rasen ist englisch kurz und wird selbst auf den Nachbarwiesen gemäht, auch wenn dort niemand kurzen Rasen braucht. Viele Bäume sind bis auf die Blattachse zurückgeschnitten und auf ein Drahltspalier gezogen oder sonst in eine geometrische Form - Schiebe, Spirale oder Kugel - gebracht. Nach einer Zeit habe ich mich erwischt, wie ich nach natürlichen gewachsenen Bäumen ausschau hielt. Aber es gibt natürlich große schöne Naturschutzgebiete, wie die Kettenhügel, in deren unmittelbarer Umgebung ich in der kommenden Nacht zelten sollte.
Ja, das ist ein Fahrradweg und keine Straße. Hier können auch locker Fahrräder mit Anhänger aneinander vorbeifahren. Trotzdem fahren die Rennradclubs - die sehr beliebt sind - auf den Straßen und manche Autofahrer kürzen Strecken über die Fahrradwege ab. Die Vorfahrt wird an großen Kreuzungen per Rundverkehr geregelt. Das spart Ampelanlagen und geht bei dem geringen Verkehrsaufkommen eigentlich auch sehr zügig. Heute war Besuchertag in der Windmühle. Sie wurde deshalb für heute in Betrieb genommen. Natürlich mußte man die Rundführung bezahlen, was ich nicht getan habe.
In den Städten gibt es immer eine sehr großzügige Fußgängerzone, die gleichzeitig auch meistens den Stadtkern beinhaltet - ähnlich wie in vielen Deutschen Städten - jedoch sind die Zonen deutlich größer und sind zumeist durch elektrisch versenkbare Polder geschütz, die über den Tag ausfahren und die Belieferung nur zu bestimmten Zeiten zulassen - vielleicht auch mit einer Zulassung, was ich nicht beobachten konnte. Die Niederländer haben es nicht so mit dem frühen Betrieb. Hier wurden viele Geschäfte oft erst gegen 12 Uhr geöffnet. Auch auf den gut ausgebauten Straßen und auf den Firmengeländen war es teilweise totenstill mitten in der Woche, sodaß ich mich fragte, wo die Leute alle hin sind.
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